Auch im Jahr 2024 lud die Kultur- und Theaterrunde Oberhaag wieder zum Theatersommer in die Tenne beim Buschenschank Labanz ein. Wie im Jahr zuvor gab es auch dieses Mal zwei verschiedene Veranstaltungen. Am 11. Mai 2024 um 19:00 Uhr fand eine "Szenische Lesung" aus dem Buch "Und niemand wüsste von mir" von Alexa Wild statt. Die Premiere des Hauptstücks, mit dem vielsagenden Titel "Lasst uns lügen", einer spanischen Kriminalkomödie, fand am 17. Mai 2024 um 19:30 Uhr statt. Unter der Regie von Johannes-Fridolin Heiß strapazierte das Team der altbewährten Oberhaager Schauspieler, ergänzt durch einige neue Gesichter, die Lachmuskeln der Zuschauer bis zum Äußersten.
Lasst uns Lügen
Kriminalkomödie in 2 Akten von Alfonso Paso
Regie: Johannes-F. Heiß
Ein Heiliger Abend in einer Madrider Nobelwohnung. Julia langweilt sich zutiefst in ihrem Dasein als reiche Hausherrin. Sie ist eine verheiratete Frau, welche sich nach Abenteuern und Sensationen sehnt, erlebt aber nichts dergleichen. Also bastelt sie sich ein fantastisch aufregendes Leben, indem sie eine Lüge nach der anderen erfindet, welche ihren Ehemann und dessen Freund in recht sonderbare Situationen bringen. Nachdem ihre Ehe an einer neuerlichen Lüge fast zerbrochen wäre, entschließt sich Julia, nur noch die Wahrheit zu sagen und dies ohne die kleinste Ausnahme. Doch plötzlich passieren die ungeheuerlichsten Dinge. Nur Julia allein kennt den Zusammenhang und versucht die verfahrene Situation zu lösen. Allerdings finden ihre Aussagen und Erzählungen darüber nun bei keinem mehr Gehör, da diese wieder als Lügen abgetan werden. Denn, wer einmal lügt...
Die Kultur- und Theaterrunde Oberhaag freut sich auf ihren Besuch!
Ein Hemd, ein Sautrog, ein Traum
Wie Pepi Heußerer trotz seiner leidvollen Kindheit doch noch sein Glück fand.
Szenische Lesung aus dem Buch "Niemand wüsste von mir" von Alexa Wild
Pepi Heußerer war das ledige Kind von "Knecht und Dirn" - geächtet, geschunden, mit einem Sautrog als Bett. Doch er fand sein Glück. Er erlebte als einer der letzten Zeitzeugen jener Epoche am eigenen Leib, was es in der Zwischenkriegzeit hieß, als lediges Kind von Knecht und Dirn auf die Welt zu kommen. Er war als "Staudenwaugerl" eines der vielen Kinder, die verschenkt, getauscht, verkauft oder einfach abgegeben wurden, weil es zu Hause zu wenig zu essen gab oder aus ähnlichen Gründen. Als Jahrgang 1928 erlebte Pepi aber auch die harte Bauernarbeit vor der Mechanisierung, die Geselligkeit am Land etwa beim "Woazschälen" oder bei Namenstagfeiern. Der Glaube spielte damals noch eine großem Rolle, die Hierachien waren streng geregelt. In den Dorfschulen wimmelte es vor Kindern. Der Zweiter Weltkrieg mit seinen Gräueln gerade in der Grenzregion der Südsteiermark (Partisanen plünderten und mordeten) flößte dem jungen Pepi offenbar weniger Angst ein als sein Ziehvater. Doch Pepi hielt durch. Arbeitete als Knecht, Bergarbeiter, Fischabstecher, Schankbursch, PElzreiniger und einiges mehr. In Cäcilia fand er schließlich Glück. (Edition Keiper 2022)